Leben auf dem Land

Wir leben auf dem Land-

und haben kein Kino um die Ecke, auch keine angesagte In-Kneipe, kein neues chilliges Café und gut vegan oder vegetarisch essen zu gehen ist hier auch eher schwierig. Dafür haben wir aber jede Menge Natur: Wald, Wiesen, Ruhe, Vogelgezwitscher, gute Luft, Erholung kostenlos um die Ecke – sozusagen.

Wir haben heute eine kleine selbst zusammengestellte 11 km Wanderung von Blankenheim-Wald nach Schmidtheim und zurück gemacht. Und wie das hier so ist, wenn man die Hauptwege verlässt: Irgendwann stehst du im Wasser, im Matsch, im Sumpf, oder der Pfad, der noch auf der Wanderkarte eingetragen ist, ist zugewachsen. Dafür folgst du dem nächsten Wildpfad, siehst alte und neue Wildschweinspuren, findest frische Rotwildspuren im feuchten Boden oder guckst, welchen Weg wohl das Islandpferd genommen hat, dessen Hufabdrücke du auf dem Pfad entdeckt hast.

Verpflegung nimmst du selber mit, denn die einzigen Bauwerke, an denen du im Wald vorbeikommst, sind „jagdliche Einrichtungen“, also Hochsitze, Ansitze oder Kanzeln (Ich werde mir nie merken, was was ist. Ist aber nicht so schlimm.)

Und während du eben noch im tiefen Wald unterwegs warst, findest du dich wenige Kilometer weiter auf einer großen offenen (Hoch-) fläche wieder. Wiesen und Weiden ohne Ende, dazwischen hier und da Hecken, vielleicht auch ein paar Rinder. Dem Jungvieh ist es eher langweilig, und die Tiere beäugen dich interessiert – noch interessanter sind allerdings die Hunde. Auf einigen dieser gepflegten Weiden, toll eingezäunt, wurden vor einigen Jahren noch Trakehner gezüchtet. Und ja, sie passten hierhin in dieses weite und manchmal auch sehr raue Land!

Auf dem Rückweg vorbei an einem „lost place“, einem vergessenen Ort, mit verwunschenen Bäumen, vorbei an einer alten Weißdornhecke und einem alten Wasserturm. Wenn es etwas später und dunkler gewesen wäre, hätte ich mich wohl nach „Hedwig“, Harry Potters Eule umgesehen.

Ja, all das findest du hier auf dem Land .....